Nach drei Nächten in Thessaloniki geht es weiter. Wirklich erholsam war nur eine, unser Zimmer war bis zum Rand gefüllt mit Mücken, die vorallem mich um den Schlaf bringen wollten. Basil hat in Ruhe geschnarcht, meine in der ersten Nacht über drei stündige Mückenodyssee hat er nur kurz bemerkt als ich das Licht angemacht habe. Mit der Decke über dem Kopf hat er aber anscheinend sehr gut weiter geschlafen. Wirklich erholt bin ich also nicht, immerhin scheint die Erkältung aber wieder abzuklingen.
Wir setzen unsere imaginären Segel richtung Türkei. Das erste große Etappenziel der Reise: Istanbul, der Übergang von Europa nach Asien, ist am Horizont zu sehen. Jedenfalls auf unserem Routenplaner. Wir machen uns jetzt schon Gedanken wie wir am besten in die Stadt hinein fahren. Es gibt viele Optionen und viele Straßen mit viel Verkehr.
Erstmal aber stehen heute knapp 100 km an. Wir wollen an der Küste zelten. Der Tag fängt mit einem wirklich langen Anstieg an. Danach geht es aber nur noch leicht profiliert Berg ab. Wir sind spät dran, nehmen uns aber trotzdem Zeit für ein Gruppenfoto mit meiner Kamera.
Irgendwann machen wir die obligatorische Mittagspause, ich hatte mir verschiedene griechische Spezialitäten in Konservendosen gekauft. Als wir in der kleinen Bar unser Buffet aufbauen werden wir interessiert beobachtet. Wie immer werden wir in ein Gespräch verwickelt und nach der Herkunft gefragt. Ich bin inzwischen dazu übergegangen zu sagen, ich komme aus der Nähe von Düsseldorf oder einfach direkt: Ich komme aus Dusseldorf. Das öffnet viele Türen, bereits mehrfach habe ich hier Männer getroffen die für ein paar Jahre dort gearbeitet haben.
Der Tag verläuft unauffällig, der Platz für unser Zelt ist dafür außergewöhnlich. Wir finden einen schmalen Trampelpfad abgelegen von der Straße, gerade breit genug für unsere Zelte. Das besondere, wir sind direkt am Meer. Noch vor dem Aufbauen der Zelte gehen wir schwimmen. Das Wasser ist super warm und angenehm. Nur der Weg hinein ist beschwerlich. Der Strand ist sehr steinig und auch im Wasser wird es nicht anders. Man muss sich sehr vorsichtig vorantasten. Aber es lohnt sich, noch nie war ich auf dieser Reise so froh nass zu sein.
Es wird am Meer entspannt und Abendessen gekocht. Ich fange direkt an zu kochen, während der Rest noch entspannt. Bis ich anfange zu essen, sind die anderen schon fertig und vor der schieren Masse an Mücken in ihr Zelte geflohen. Immerhin werde diesmal nicht nur ich gestochen. Die Sonne geht um 6 Uhr auf. Es soll angeblich schon um halb 6 aufgestanden werden. Während ich den Blog fertig schreibe, schlafen die anderen schon seit anderthalb Stunden. Morgen wird ein harter Tag (mal wieder), jetzt genieße ich aber das Rauschen des Meeres und mein mückenfreies, angenehm kühles Zelt.
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