​​​​​​​Ich genieße die letzte Nacht im richtigen Bett, leider war ich mal wieder zu spät schlafen. Das Rad ist dafür schon fast gepackt. Zusätzlich liegt noch mein Faltrucksack voller Kleinkram und Kleidung bereit, die ich nach Hause schicken will. Gestern hatte ich schon einen Versuch dafür gestartet. Der Mitarbeiter im DHL Büro sagte mir aber in den zwanzig Minuten, in denen das Büro noch offen hat würde das nichts mehr werden, denn für den Zoll müsste jeder einzelne Gegenstand einzeln aufgelistet werden. Das war ein Problem, im Paket befanden sich eine wilde Mischung aus Tshirts in verschiedenen Formen, einem Baumwoll Schlafsack, Aufbügel Patches, meine Finishermedaille vom Triathlon, nicht benötigtes Werkzeug und sonstige Andenken von unterwegs. Ich sollte also heute wieder kommen, dann würde er mir sehr gerne dabei helfen.
Ich komme im DHL Büro an, nachdem ich schon meine Postkarten verschickt hatte. Der Mitarbeiter packt den Rucksack aus und sieht dabei gleichzeitig verwirrt und verzweifelt aus. Nachdem alles ordentlich ausgebreitet ist, macht er sich an die Arbeit. Ich soll mich bei einem Tee erstmal hinsetzen. Kurz darauf teilt er mir den Preis mit. Das verschicken des Pakets nach Deutschland soll 120€ kosten. Der Versand des Pakets übersteigt den Wert des Pakets um mindestens die Hälfte wenn großzügig gerechnet wird. Wahrscheinlich sogar noch mehr. Dann fahre ich die Sachen doch lieber noch länger durch die Gegend.
Ich starte noch einen weiteren Versuch im normalen Postbüro. Dort hilft man mir weiter. Das ganze soll nur um die 500 Lira kosten, ca. 18 €. Das klingt deutlich besser. Ich gehe zurück zum Rest ins Café und fange an eine Liste aller Gegenstände zu schreiben. Bewaffnet mit dieser komme ich zurück ins Postbüro, etwas Google Übersetzer Verständigung und eine halbe Stunde später ist mein Paket unterwegs.
Inzwischen ist es schon 12 Uhr und wir haben etwas Sorge, ob wir den geplanten Platz für unsere Zelte noch erreichen. Zum Glück haben wir aber ordentlich Rückenwind und fliegen daher immer weiter in Richtung verstecktem Strand.
Unterwegs treffen wir noch einen Mann, er hat 50 Jahre in Deutschland gearbeitet. Seine Ausbildung hat er 1970 in Rheinhausen gemacht. Er lädt uns auf ein Essen ein, es ist sehr nett.
Danach geht es weiter. Wir kaufen auf einem Markt große Mengen Obst und Gemüse ein, es ist alles sehr lecker.
Unser Platz fürs Zelt, gefunden über die selbe App wie beim letzten Mal ist wieder nicht komplett überzeugend. Im Wald stehen verlassene Zelte, am Rand haben zwei Familien dauerhafte Behausungen gebaut und leben dort. Wir schauen uns noch etwas um, setzen uns erstmal an den etwas entfernten Strand essen und gehen schwimmen. Später ist niemand mehr dort und wir bauen einfach unsere Zelte als Moskitoschutz ohne Außenzelt im Sand direkt am Meer auf. Unsere einzige Sorge ist die Flut. Wir hoffen, dass wir nicht auf unseren Isomatten ins offene Meer hinweg getragen werden.
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