Erster richtiger Tag mit Bergen in Sicht. Mehr oder weniger ausgeschlafen stehe ich auf. Unten warten schon Tina und Martin mit dem Frühstück auf mich. Wir unterhalten uns noch länger und es wird probiert mich zu überreden noch eine Nacht zu bleiben. Aber das Wetter soll morgen nicht gut werden, also muss ich los da ich sonst noch eine dritte Nacht dort verbringen müsste. Was nicht heißt, dass ich gerne gehe, es gefällt mir sehr gut dort. In Ruhe packe ich meine Sachen zusammen, in den 70 km sehe ich keine Herausforderung, nachdem es gestern schon so gut lief. Auf dem Rad merke ich dann aber doch dass ich meinem gestrigen Tempo vorallem gegen Ende des Tages etwas Tribut zollen muss. Es ist wieder kalt und die Beine wollen nicht wirklich. Außerdem habe ich schon wieder Hunger bevor ich überhaupt losgefahren bin. Die Proviant Toasts sind schnell vernichtet und ich entschließe mich bei der nächsten Gelegenheit Brötchen und vorallem neue Gummibärchen zu kaufen. Danach läuft es auch direkt besser. Langsam klart der Himmel auf. Das habe ich jetzt schon öfter beobachtet, je näher ich an die Berge komme und je weiter der Tag voran schreitet desto besser wird das Wetter. Ich erhasche die ersten richtigen Blicke auf die Berge und Freude kommt auf. Ich bin total gespannt auf die Alpen und damit auch das erste Etappenziel meiner Reise, die Deutschland Durchquerung erreicht zu haben. Ich fahre weiter und die Berge werden immer größer. Ca 10 Kilometer vor Füssen finde ich eine schöne Liegebank und fange an Verwandtschaft und Freunde abzutelefonieren und ein bisschen von meinen ersten Erfahrungen zu berichten. Zwei Stunden vergehen wie im Flug. Zusätzlich habe ich das erste mal meine Kamera während des Radfahrens herausgeholt. Die Fülle an Motiven, verlangsamt mein Weiterkommen zusätzlich. Was jedoch komplett in Ordnung ist, etwas Entschleunigung hatte ich mir ohnehin gewünscht. Nach einem perfekten Schotterweg komme ich in Füssen an. Schnell lege ich meine Sachen im Hostel ab und gehe etwas zum Abend essen. Ich weiß in einer Packstation liegt ein Paket mit meinen ersehnten Sandalen und weiteren praktischen Dingen bereit. Zurück im Hostel packe ich alles aus. Im Schlafraum sind aber alle schon am schlafen. Das Sortieren und Verstauen fällt also erstmal aus. Vorallem da ich mein Bett noch gar nicht bezogen hatte. Leise und im gedämmten Licht meiner Stirnlampe sorge ich für etwas Ordnung und beziehe mein Bett. Morgen will ich probieren eine Eintrittskarte für Schloss Neuschwanstein zu bekommen. Mal sehen ob es mir gelingt, dafür muss ich direkt zur Öffnung des Ticketschalters um 8 Uhr dort sein. Eigentlichen würde ich viel lieber ausschlafen.
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