Ich bin etwas zerknautscht am Morgen, mache mich aber verhältnismäßig schnell fertig und steige aufs Rad. In der Hoffnung etwas anderes als Instantnudeln zu finden, fahre ich zu einem anderen Restaurant als am Vorabend, aber meine Hoffnungen werden enttäuscht. Auch hier das gleiche, ich pimpe die Suppe wieder ordentlich mit Limette. Immerhin gibt es so ein paar Vitamine, sehr gehaltvoll ist sie aber nicht. Ich vermisse China und die überall erhältlichen sehr guten Nudelsuppen. Pakete mit Instantnudeln hätte es im Restaurant nie gegeben. Später gibt es auf dem Weg immerhin Donuts, die den Magen zwar auch nicht füllen, aber immerhin gute Laune machen.
Heute geht es zum Glück für den Hauptteil des Tages runter von dem lauten und geschäftigen Highway. So fahre ich auf kleineren Straßen, durch Felder und ansehnliche kleine Siedlungen. Heute ist ein besonderer Moment. Nach 151 Tagen, seit ich in Georgien von der Küste des schwarzen Meeres weggefahren bin, sehe ich endlich wieder das Meer (das kaspische Meer zähle ich nicht dazu). Es ist ein grauer, diesiger Tag und zwischendurch kommen ein paar Tropfen aus dem Himmel. Aber ich nehme mir trotzdem ein wenig Zeit am Strand. Leider ist er voller Müll. Hier zeigt sich das Ausmaß der Naturverschmutzung durch den Menschen. In das Meer gehe ich nicht, das hebe ich mir für später auf.
Leider dreht auch mit meiner Ankunft am Meer der Wind, und der starke Rückenwind der letzten Tage ist sehr zu meinem Leidwesen Geschichte. Ganz so schlimm ist es zum Glück nicht, und so komme ich nicht allzu spät wieder auf der Hauptstraße an, wo ich mir an der Seite ein Hotel suche. Mit 9,50€ ist es verhältnismäßig teuer, aber mein Hals macht sich unangenehm merkbar, und ich will mich deshalb einfach nur ausruhen. In einem Gespräch nach Hause ist meine Stimme auch schon etwas angeschlagen. Etwas besorgt mache ich mich auf die Suche nach etwas zu Essen. Jetzt krank zu werden wäre gar nicht gut und würde meinen ohnehin schon engen Zeitplan komplett sprengen. Es dauert, bis ich etwas zu essen finde. Ich bin hier wirklich im Nirgendwo. Zum vierten Mal in Folge gibt es Instantnudeln, diesmal in gebratener Form.
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