Vierter Tag, nach einer Nacht in einem richtigen Bett fühlte ich mich sehr erholt. Jedenfalls bis ich aufs Rad stieg. Die Familie hatte mir einen Schlüssel für das Tor gegeben, den ich bei Abreise einfach in den Briefkasten werfen sollte. Ich genoss die Vorteile einer zivilisierten Unterkunft und trank noch einen Tee vor der Abfahrt. Geplant war nur ein kurzer Tag von 30 km die sich bei richtiger Planung als 60 km heraus stellten. Trotzdem war die Aussicht auf ein erneutes Bett, Dusche und ein bekanntes Gesicht am Ende der Tour ein wahrer Segen für meine Laune, noch weiter unterstützt durch den ersten Sonnenschein der Reise. Das ganze hielt jedoch nur bis Mittags an, wo ich erfuhr dass die geplante Übernachtung inklusive Erholung am nächsten Tag nicht stattfinden würde. Etwas niederschlagen machte ich mich auf die Suche nach einem Warmshowers Host, weil mein komplett nasses Zelt wollte ich entspannt am Ruhetag trocknen und hatte es deshalb beim Host extra nicht herausgeholt. Auf eine weitere Nacht im nassen Zelt hatte ich wenig Lust. Aber alle Versuche waren vergeblich und erzeugten nur noch mehr Frust. Am Ende lande ich unter einer Überdachung im Hof eines Weingutes. Immerhin trocknet mein Zelt schneller als gedacht und es setzte doch noch eine gewisse Zufriedenheit ein. Mit Gedanken an das Radfahren in kurzer Hose verkrieche ich mich in meinen Schlafsack.
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