​​​​​​​Gestern wurde noch über den Aufbau der Zelte diskutiert. Erst hatte ich nur mein Innenzelt aufgebaut, später aber noch das Außenzelt aufgebaut, da ich schon gemerkt habe dass es ziemlich feucht ist. Basil hatte sich entschieden einfach ohne Zelt zu schlafen. Er hat eine Schaumstoff Faltmatte und muss sich keine Sorgen über Löcher machen. Die Matte legt er also einfach ohne etwas darunter in den Sand. Ich fand das Vorgehen sehr mutig. In der Nacht folge ich einmal dem Ruf der Natur raus aus meinem Zelt, mein Außenzelt ist ziemlich nass und ich bin sehr froh über meine Entscheidung. Am nächsten Tag erzählt Basil von seiner ziemlich schlaflosen Nacht. Erst war sein Schlafsack außen nass, später auch komplett von innen. Sein Arm war so nass, dass der Sand von außen dran geklebt hat. Beim zurückholen in den Schlafsack hat er den ganzen Sand hinein geholt. Mich hat schon der wenige Sand im Zelt gestört. Ich will mir gar nicht vorstellen wie das bei ihm war. Zusätzlich hat er in der Nacht Besuch von ziemlich vielen kleinen Würmern bekommen, die ihm in den Haaren und am Hals herum gekrabbelt sind. Zusammengefasst, ich hätte nicht mit ihm tauschen wollen.
Am Morgen holt Jack seine Drohne heraus. Beim Filmen wie ich aus dem Zelt ins Meer laufe, schneide ich mir ziemlich großflächig den Fuß auf, zum Glück ist das kein Wanderurlaub. Radfahren ist etwas unangenehm, geht aber trotzdem noch ganz gut.
Gestern war es schon ähnlich und auch heute fahren wir nur auf der Hauptstraße an der Küste entlang. Es hat den Vorteil, wir kommen sehr schnell voran und es gibt keine Höhenmeter, dafür werden wir den ganzen Tag von lauten Autos und LKWs überholt. Zwischendurch ist die Straße eher eine Autobahn. Eine weitere unwillkommene Abwechslung sind Tunnel in unterschiedlicher Länge, teilweise über zwei Kilometer lang. Ich packe mir Ohrstöpsel in die Ohren, es ist viel zu laut. Wir schauen immer dass wir einfach möglichst schnell hindurch kommen.
Wir fahren durch Trabzon und fühlen uns zurück nach Istanbul versetzt. Die Straßen sind randvoll mit Autos, wir kommen kaum voran. Die mehrspurigen Hauptstraßen sind die Hölle, egal ob mit oder ohne Stau. Wir sind einfach froh als es irgendwann vorbei ist. Während wir unsere Vorräte einkaufen, treffen wir noch eine andere deutsche Radfahrerin, unser Zeltlager mit sehr guter Aussicht umfasst jetzt vier Zelte. 
Vor zwei Tagen, hat mir ein Autofahrer mehr oder weniger wortlos eine Kühltasche aus dem Fenster heraus geschenkt. Ich wusste erst nichts damit anzufangen, aber Basil war begeistert. Sie erweist uns jetzt sehr gute Dienste und sorgt Abends für kühle Getränke vor den Zelten.
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