Der Morgen beginnt primär mit Sorge um mein weniger werdendes Bargeld. Ich telefoniere noch kurz nach Hause, danach geht es aufs Rad. Ich fahre ca. 10 Kilometer bis ich etwas Passendes zum Frühstücken finde. Es gibt eine Nudelsuppe, hatte ich in dieser Form schon länger nicht mehr. Der Bestellprozess war wie so oft nicht ganz einfach. Aber die Suppe ist günstig, was erfreulicherweise noch etwas Spielraum für Knabbereien und Getränke auf dem Weg zum Geldautomaten übrig lässt. Aber ich habe Glück, der erste Automat funktioniert und gibt mir Bargeld. Damit bin ich entspannter, was den Rest des Tages angeht.
Heute fahre ich zur größten Stadt in meiner Zeit in Laos. Die Hauptstadt Vientiane liegt mehr im bergigen Norden des Landes. Aber Pakse ist mit 68.000 Einwohnern (in 2015) die drittgrößte Stadt in Laos. Durch den Ausbau der Straßen im Süden des Landes wird die Stadt immer wichtiger. Obwohl es heißt, dass die Straßen ausgebaut wurden, haben sie für mich immer noch den sehr angenehmen Charakter von ruhigen und abgelegenen Straßen im Hinterland, kaum vergleichbar mit meinen Erfahrungen aus Vietnam und teilweise China. Pakse ist für viele Touristen nur eine Zwischenstation, so auch für mich. Trotzdem genieße ich die Vorzüge einer für Touristen erschlossenen Stadt und gönne mir eine relativ authentische Pizza in einem von einem Italiener geführten Restaurant. Davor war ich aber noch etwas verzweifelt auf der Suche nach Postkarten. Aus Laos wollte ich gerne etwas verschicken. Aber die Möglichkeiten waren bisher nicht vorhanden. Obwohl die Inseln im Mekongfluss im Süden touristisch besser erschlossen sein sollen, gibt es dort kein Postbüro und so auch keine Möglichkeit, etwas zu verschicken. Meine Suche führt mich in ein kleines Café. Mit dem belgischen Besitzer unterhalte ich mich länger, er hat ein bewegtes Leben hinter sich. Der Abend, auch mit der Pizza, ist nett, aber es wird alles spät und ich muss die Karten noch schreiben. Ein weiteres Problem für den nächsten Tag: Jack, der Besitzer des Cafes, hatte nicht genug Stempel. Ich muss also für drei Karten noch weitere auftreiben. Erst plane ich einen Ruhetag einzulegen, aber die Möglichkeit, auf einer Insel etwas weiter südlich zu entspannen, spricht mich mehr an. Im Vergleich zu den Tagen davor ist es mit 100 Kilometern auch nicht so weit, ich sollte also genug Zeit zur Organisation haben.

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