Heute Morgen ist alles etwas klamm. Da wir zwischen zwei Bergkämmen zelten hatten wir gestern lange Sonnenlicht. Bis wir heute Sonne auf unseren Zelten haben dauert es aber. Wirklich trocken werden unsere Sachen deshalb leider nicht. Auch nach dem obligatorischen Müsli ist noch alles nass. Kein Problem, heute wird eh nicht gezeltet, wenn alles gut klappt kommen wir Nachmittags in Thessaloniki an und machen dort bis Montag Pause (die ich auch dringend benötige). Ich gebe mir alle Mühe so schnell zu packen wie ich kann, trotzdem sind die anderen wieder viel schneller als ich. Bis ich fertig bin haben sie auch ihr morgendliches Sportprogramm aus Liegestützen, Kniebeugen und Dehnen absolviert. Ich bin immernoch fasziniert von ihrem Energiepegel und vorallem in meiner momentanen Verfassung einfach froh überhaupt aufs Rad steigen zu können.
Während des Frühstücks kommt wieder ein Auto an uns vorbei, wir werden freudig gegrüßt, nach unserer Herkunft und ob wir gut geschlafen hätten gefragt.
Die Fahrt beginnt mit einer guten Abfahrt, generell geht es heute eigentlich permanent bergab, sehr angenehm. Wir kommen an der Stelle vorbei wo wir eigentlich unser Lager aufschlagen wollten und sind uns einig, dass wir gestern gut getan haben, weiter oben zu bleiben.
Dadurch dass wir so früh losgefahren sind, können wir eine frühe Kaffeepause einlegen. Es ist bereits ein gutes Stück geschafft. Nach der Kaffeepause übernimmt Basil die Tempoarbeit. Wir fahren im Schnitt über 30 Kilometer in der Stunde, eine Geschwindigkeit die ich sonst eher aus zügigem Training auf dem Rennrad kenne. Es wird außerdem immer heißer. Thermometer am Straßenrand zeigen 33 Grad an. Wir halten kurz an. Ich vergewissere mich nochmal ob Basil nicht vielleicht doch eher Vergangenheit als Radsportler hat. Sehr zu meiner Verwunderung ist das aber immernoch nicht der Fall.
Mittags machen wir halt an einer Bäckerei, die Sprachbarriere ist groß. Immerhin erfährt die ältere Verkäuferin, dass ich aus Deutschland bin. Unsere ganze Gruppe bekommt jeweils eine Würstchen im Teigmantel geschenkt. Vor der Bäckerei gebe ich es heimlich weiter. Wir sitzen noch an einem Tisch neben der Bäckerei im Schatten, die nette Dame kommt noch einmal heraus und schenkt uns kleine Schokocroissants. Als wir nach Wasser für die Falschen fragen, bekommen wir keines aus dem Hahn, sondern frisches kaltes Wasser aus dem Kühlschrank. Wirklich sehr sehr freundlich.
Danach beginnt der unangenehme Teil des Tages. Der Seitensteifen verschwindet, dafür bekommt die Straße eine Spur mehr. Der Verkehr nimmt immer weiter zu, je näher wir Thessaloniki kommen. Immerhin sind die griechischen Autofahrer sehr rücksichtsvoll und halten ausnahmslos großen Abstand. Da sind wir inzwischen ganz anderes gewohnt. Trotzdem ist es anstregend, die Lautstärke in Verbindung mit der Hitze zusätzlich belastend. Körperlich merke ich auch wie ich abbaue. Die Abgase der Autos kratzen in meinem ohnehin schon rauen Hals. Ich will einfach nur noch ankommen.
Im Airbnb schlafe ich erstmal über eine Stunde während der Rest in der Stadt unterwegs ist. Danach fühle ich mich deutlich besser. Trotzdem werde ich die nächsten zwei Tage zur Erholung brauchen. Morgen gehe ich noch auf die Suche nach Ersatzteilen für mein Fahrrad. Heute habe ich die 3000 Kilometer voll gemacht. Manche Verschleißteile müssten bald eventuell ausgetauscht werden. Vorallem meine Bremsen fühlen sich nach der Schlammpackung gar nicht mehr so gut an wie vorher. Da werde ich noch eine Lösung für finden müssen.
Abends gibt es typisch griechisches Essen. Ich hatte lange kein Tzatziki mehr. Das Bett ist bequem, ich habe keinen Wecker gestellt. So kann der Tag enden.
Weitere Impressionen von den Tagen, an denen wir uns erholt haben…
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