Ein kühles Zimmer wirkt Wunder für meinen Schlaf, nur länger hätte er wie immer sein können. Wir hängen unsere immernoch komplett nassen Anziehsachen in die Sonne und schauen ihnen beim Trocknen zu. Direkt steigt über ihnen Wasserdampf auf.
Die Besitzerin des Gasthauses bereitet uns
 noch ein Frühstück. Es gibt wie am Abend Bratkartoffeln, selbst gebackenes, Brot und Tomaten Gurken Salat. Zusätzlich stehen diesmal ein Auberginen Salat und Auberginenrollen mit einer intensiven Knoblauch Soße auf dem Tisch. Ich bin mir auch am Abend noch nicht sicher ob ich das ganze richtig gut oder gar nicht gut fand. Ich denke es war einfach die falsche Uhrzeit für solch ein Essen. 
Bis wir fahren sind unsere Anziehsachen mehr oder weniger trocken. Die Regenhose hat meine Socken in Sachen Gestank abgelöst. Tshirt und Hose (immernoch klamm) von gestern verpacke ich luftdicht in einer Plastiktüte um die restlichen Anziehsachen in der Tasche halbwegs frisch zu halten. Dann geht es los.
Der Tag verläuft überwiegend bergauf, auf 66 Kilometern Sammeln wir 1.700 Höhenmeter. Dafür scheint heute die Sonne und die Ausblicke entschädigen für alles. Ich habe kaum Augen für die Straße, so beeindruckend ist die Umgebung. Wir diskutieren über unsere Lieblingsorte auf der Reise, es herrscht Uneinigkeit. Mein Favorit ist trotz der beeindruckenden Landschaften Kappadokiens und auch diesen Tals der Norden Griechenlands (auch Komoot Special und vermatschte Räder können der Landschaft nichts anhaben).
Nach nur 30 Kilometern machen wir eine Pause, die ganze Truppe hat schon ziemlich Hunger. Das Highlight: die wirklich ordentlichen Stücke Kuchen kosten nur umgerechnet 30 Cent. Insgesamt essen wir 9 Stücke, das Blech ist nach uns quasi leer.
Danach geht es immer weiter hoch hinaus, mit 1.484 Metern, setze ich heute einen neuen Rekord für den höchsten Punkt der Reise.
Danach ist es munteres auf und ab bis ins Ziel. Ich bin froh über die Sonne, endlich kann ich seit Tagen wieder fotografieren.
Auffällig sind die Swanetischen Wehrtürme. Vorallem in Mestia dem Ziel unserer Etappe heute, stehen zu viele um sie alle zu zählen. Die Türme dienten zum Schutz der Bevölkerung bei Angriffen von vielen verschiedenen Volksgruppen wie Persier, Mongolen und Türken, die im Laufe der Zeit durch das Land zogen. Die Landschaft war zu rauh und weit um sie mit Mauern zu umbauen, deshalb hatte fast jede Familie solch eine eigene Mini-Burg.
Heutzutage werden sie nicht mehr genutzt und dienen mehr als Touristen Attraktion. Morgen haben wir einen Tag frei vom Fahrrad. Basil steht um 6 Uhr für eine 9 h Wanderung auf. Ich schlafe etwas aus und gehe danach auf eine kleinere. Vielleicht erkunde ich auch einen Turm.
Zurück zum Anfang