​​​​​​​Es fühlt sich an wie eine Nacht im Airbnb, durch die getrennten Zimmer schlafe ich richtig gut. Wir packen unsere Sachen, bringen den Schlüssel zurück zu der netten Familie und fahren los.
Heute steht von der Strecke her wahrscheinlich einer der härtesten Tage überhaupt an. Zwar starten wir ganz entspannt mit einer sehr langen Abfahrt, die ganze Zeit hängt drohend über uns aber die Aussicht auf einen 22 Kilometer langen Anstieg mit einer durchschnittlichen Steigung von 5 %. Inzwischen haben wir die Erfahrung, alles unter 3 % rollt mehr oder weniger wie im Flachen, darüber wird es aber unangenehm. Bevor wir aber überhaupt zum Anstieg kommen haben wir schon über 700 Höhenmeter geschafft.
Wir halten in Tokat an, vorher sind wir noch einmal durch Regen nass geworden. Wir entscheiden uns für Pide zum Mittagessen, die Wahl war sehr gut und wir haben die beste Pide unseres ganzen Türkei Aufenthalts bisher. Die Pide sind so lecker, wir bestellen noch eine zweite Runde, der Kellner ist verwirrt, dass wir so viel essen und will uns die Pide erst einpacken.
Jack und Basil wollen noch zum Friseur. Nach dem Essen machen wir uns also auf die Suche und werden schnell um die Ecke fündig. Die Jungs werden großzügig umsorgt. Basil wird rasiert, der sehr junge Friseur schneidet ihm einen sehr lustigen Schnurrbart und weigert sich danach ihn zu entfernen. Erst der Chef nimmt sich dem Schnurrbart an. Ich finde es schade, es wäre sehr witzig gewesen, wäre er geblieben. Dafür probieren sie bei Basil jegliche andere Behaarung auch zu entfernen, fangen schon an an seiner Brust Behaarung, die oben durchs T-Shirt sichtbar ist, herum zu rasieren. Jack bekommt auch eine neue Frisur. Nachdem alle anderen nun vernünftig aussehen, brauche ich natürlich auch einen Haarschnitt. Ich sage extra  ich hätte gerne nur eine kurze Behandlung, wir müssen schließlich noch einen riesen Anstieg bezwingen. Kurz darauf verlasse ich mit neuer Frisur den Laden. Nur meinen Bart habe ich extra nicht schneiden lassen, ich möchte etwas den Abenteurer Flair mit Vollbart erhalten.
Der Anstieg startet bereits in der Stadt, der Anfang vergeht daher sehr schnell. Auch sonst ist der Anstieg weniger schlimm als gedacht, wir sind zwar nicht schnell, das ganze geht aber relativ schnell vorbei. Am Ende schaffen wir es doch nicht ganz bis ans Ende, es wird langsam dunkel und empfindlich kalt. An einem Brunnen füllen wir unsere Flaschen auf, danach suchen wir einen Platz für das Zelt. Die Aussicht überzeugt, mein Abendessen nicht. Ich glaube ich habe noch nie so schlechte Nudeln gegessen. Nur mit viel Zwang bekomme ich das ganze herunter. Mein Körper braucht einfach die Energie.
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