​​​​​​​Wir verbringen einen entspannten Morgen, danach ist es wieder Zeit für den Highway. Es gibt wenig für den Blog zu berichten, denn außer stumpfem Kilometer abreißen passiert nichts. Einziges Highlight, ein Honigverkäufer auf dem Weg preist uns besonders tollen (aber kleinen) Honig, geprüft in einer Universität dessen Namen ich bereits wieder vergessen habe für 46 € an. Wir als Sportler würden diesen unbedingt brauchen. Wir alle müssen uns das Lachen während dieser Unterhaltung verkneifen. Die ganze Region soll eine Hochburg für reiche Saudis sein. Wir stehen noch vor dem Laden, als ein kleiner Reisebus anhält. Der sehr engagierte Verkäufer im Honigladen macht ein gutes Geschäft.
Basil fährt wie immer alles vorne im Wind, ich bin immernoch sehr überrascht wie er das macht. Bis zur Pause fahren wir fast einen 27er Schnitt und das mit den voll beladenen Rädern. Nach 70 Kilometern machen wir unsere Mittagspause. Ich hatte in der Zeit drei Müsliriegel und jetzt ordentlich Hunger. Es gibt eine wild gemischte Platte mit Reis und Soße, danach genießen wir noch ein letztes Mal türkisches Baklava und zwei Kugeln Eis. Wir sind jetzt fast einen Monat in der Türkei gewesen und man hat sich so sehr an die Kultur gewöhnt, es wird ein krasser Wechsel morgen nach Georgien. Wir sind gespannt auf unseren nächsten Grenzübertritt.
Kurz nach dem Essen kommen wir an einer Waage für Tee vorbei. Endlich kann die Fahrrad-Gewichtsfrage entgültig geklärt werden. Das größte Fahrrad und System-Gewicht habe ich und das trotz der fehlenden zwei Kilos des Pakets. Mit 48 kg Fahrradgewicht und 132 kg, fahre ich 8 kg mehr als Jack und 15 kg mehr als Basil durch die Gegend.
In Komoot hat ein anderer Nutzer, ein Highlight hinterlassen, angeblich könne man sehr gut hinter einem Cafe am Strand übernachten. Natürlich überprüfen wir die Fotos nicht vernünftig, sondern fahren einfach dort hin. Leider liegt das Cafe mitten an der örtlichen Flaniermeile. Die Stadt ist sehr klein sagt uns ein sehr gut Englisch sprechender Junge, aber alle Einwohner sind auf dieser Straße. Es wäre aber total sicher hier zu zelten. Wirklich überzeugt sind wir nicht. Wir genießen erstmal den Sonnenuntergang und essen etwas im Café zum Abend. Der Junge setzt sich nochmal zu uns und wir unterhalten uns weiter. Am Ende lädt er uns zum Basketball spielen mit seinen Freunden ein. Basil, Jack und ich sind die schlechtesten Spieler auf dem Feld, haben aber den meisten Spaß.
Danach überlegen wir weiter, wo wir unsere Zelte aufbauen sollen. Der Park wäre sehr angenehm, ist aber viel zu gut besucht. Am Strand darunter sieht man uns ebenfalls zu gut. Zum Strand führt aber ein unterirdischer Wassertunnel gebaut für starke Regenfälle. Man kann gerade so darin stehen, aber er bietet uns einen sehr guten Sichtschutz. Aus Mangel an besseren Alternativen bauen wir dort drin unser Zelt auf. Den Platz teilen wir uns mit diversen Kakerlaken, dicken spinnenähnlichen Insekten und wahrscheinlich noch einer Menge mehr, die wir nicht sehen. Von draußen hören wir Meeresrauschen, aber auch nach null Uhr noch die Musik aus dem Cafe und vereinzelte LKWs auf der Straße unter der der Tunnel auch hindurch führt. Ich schreibe meinen Blog, da klingt schon Basils schnarchen ein Zelt weiter zu mir.
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