Der Blog geht zeitversetzt am 04.07 online, heute gibt es ein Geburtstagskind. Der Blog-Beitrag ist dir gewidmet Mama. 
Die Nacht war eine der Besten überhaupt im Zelt. Es war zwar wirklich kalt, mein Schlafsack aber schön warm, man konnte sich richtig gut einwickeln. So gut wie diese Nacht habe ich noch nie draußen geschlafen. Der Temperatur Unterschied war spürbar, die Außenseite des Schlafsacks war so kalt, dass sie sich fast nass angefühlt hat. Zum Glück war er nicht nass, dafür die Zelte umso mehr. Bis wir los können und die Zelte halbwegs getrocknet sind dauert es.
Wir haben alle schon ziemlich Hunger. Unser eigentliches Ziel von gestern Abend ist noch über 20 Kilometer entfernt. Als wir quasi direkt nach dem losfahren eine Tankstelle mit Restaurant sehen ist unser Schicksal besiegelt. Es gibt eine große Eier, Paprika, Zwiebel und Feta Pfanne, sowie Unmengen an Brot.
Wir fühlen uns besser nach dem Essen. Die Jungs erzählen, ihnen ging es nach vorgestern gar nicht mehr so gut. Es macht mich etwas stolz, an den Anstiegen nicht mehr direkt abgehangen zu werden.
Auch wenn wir heute zum Meer herunter fahren wollen, stehen eine Menge Höhenmeter auf dem Plan. Inzwischen sind wir Anstiege so gewöhnt, so lange es nicht richtig steil ist, machen sie uns keine Probleme mehr. So kurbeln wir langsam vor uns hin. Bis zum Mittagsstopp sind es knapp 50 Kilometer. Davor erreiche ich mit über 1500 Metern den höchsten Punkt meiner Reise bisher. Zwei Kilometer vor dem Ende des zehn Kilometer langen Anstiegs sehen wir einen kleinen Laster voller Melonen auf der Straße, der keinen Sprit mehr hat. Wir haben Lust auf Wassermelone und bekommen prompt eine geschenkt. Abwechselnd tragen wir sie das letzte Stück hinauf zum Gipfel. Basil muss seinen Mantel reparieren, Jack und ich genießen die Melone. Kurz darauf halten immer mehr Autos, alle bieten Hilfe an oder sind einfach neugierig was gerade passiert. Zwischenzeitlich sind es sechs Autos und eine riesen Traube an Menschen um uns herum. Ich bin froh, dass nicht ich das Problem habe. Die Abfahrt macht wenig Spaß, viel zu schlecht ist der Straßenbelag. Es ist so rauh, meine Gepäckträgertaschen fallen fast ab. Ich muss zwischendurch anhalten und die Befestigungsschrauben an den Taschen nachziehen.
Aber wir und unsere Räder kommen beschädigungsfrei an. In der Pause gibt es wie gestern auch Pide. Sie zeigte sich als sehr gute Versorgung für einen langen Tag auf dem Rad. Ich kann noch auf Komoot umplanen und spare so fast 400 Höhenmeter. Im Tausch dafür bekommen wir einen Highway, der gerade noch gebaut wird. Wir haben kaum Autos hier und genießen den Ausblick.
Unser geplanter Platz für das Zelt ist ein Aussichtspunkt an einer Landspitze im Toten Meer, das ganze ist so voll, dass wir nicht wildcampen können. Vorallem nicht mit drei Zelten. Wir fragen am Restaurant dort nach und für 400 Lira dürfen wird auf ihrem Grasparkplatz hinter den Toiletten bleiben. Wir sind aber glücklich, ein längeres Suchen hier an der Küste im dunklen hätte nicht funktioniert. Kochen fällt aus, ich habe keine Lust und keine Zeit. Nach gestern bin ich außerdem froh um jeden Meter Abstand zu Nudeln.
Zurück zum Anfang