Eigentlich wollte ich nach Bangkok wieder mit dem Fahrrad weiterfahren. Nach etwas Rechnen und Tagezählen musste ich mir eingestehen, dass so nicht genug Zeit zum Tauchen bleiben würde. Tauchen auf Koh Tao war aber immer ein großes Ziel für mich auf der Reise, daher habe ich mich schweren Herzens dafür entschieden, ein weiteres Stück zu überspringen. Mit der Entscheidung kommen aber direkt neue Probleme. Nach meiner chaotischen Busfahrt hatte ich mich eigentlich darauf gefreut, wieder mit dem Rad und einem eigenen Zeitplan unterwegs zu sein. Laut Aussagen anderer Radfahrer ist es relativ einfach, das Fahrrad mit in thailändische Züge zu nehmen. Man muss nur den richtigen nehmen.
Zum Glück gibt es auf der Route, die ich fahren wollte, genug Züge in die Richtung. Außerdem fahren diese sogar auch nachts, was ordentliche Zeitersparnis bedeutet. Allerdings kann das Fahrrad nicht online gebucht werden, sondern nur persönlich am Ticketschalter, und alle klimatisierten Betten waren bereits ausgebucht. Ich war trotzdem guter Dinge, so schlimm kann ein normaler Sitzplatz ja nicht sein. Da genug Tickets vorhanden waren, habe ich auch nichts im Voraus gebucht, sondern wollte das alles in einem Rutsch am Bahnhof machen. Am Tag der Abfahrt ist es plötzlich nicht mehr möglich, irgendwelche Tickets zu buchen. Ich fange schon an, andere Szenarien mit dem Bus zu planen, am Ende ist es im Bahnhof aber ohne Probleme möglich, ein Ticket zu kaufen. Die gesamte Fahrt inklusive dem Extra-Ticket für das Fahrrad kostet mich keine 7,50€.
Es ist noch relativ früh und mein Zug fährt erst um halb 9, also gehe ich noch ganz entspannt etwas essen und sitze danach meine Zeit ab. Das Boarding vom Zug ist ebenso entspannt: Vorne gibt es ein ganzes Abteil nur für großes Gepäck. Ich kann mein Rad mit einer Kordel festbinden, damit es nicht umfällt. Es würde hart fallen. Anderes Gepäck ist hier nicht im Abteil. Danach geht es zu meinem Sitzplatz. In einer der Randgruppen wurde die Fahrt schon als rough (unangenehm) beschrieben. Ich habe es nicht so ernst genommen, jetzt verstehe ich aber, weshalb. Anders als in normalen Fernzügen, gibt es hier keine separaten Sitze, sondern nur enge Bänke. Zu zweit würde es sehr kuschelig werden. Meine ist auch noch etwas kaputt, sie wackelt und ist schief. Das Licht ist hell und blieb die ganze Fahrt über eingeschaltet. Eine Klimaanlage gibt es nicht, dafür sind die Fenster permanent komplett geöffnet. Entsprechend laut ist es auch innerhalb des Zugs. Das Ganze ist definitiv wieder eine Erfahrung und nach den äußerst bequemen Zügen in China eine komplett andere Welt. Mir gegenüber sitzt ein älterer Thailänder, er macht es sich bequem, legt seine nackten Füße neben mir auf die Bank und macht ein Nickerchen. Später fängt er an Blätter zu kauen und sie regelmäßig im Spalt zwischen Fensterscheibe und Wand zu entsorgen. Mit meiner Schlafmaske aus China und den Ohrstöpseln bekomme ich dann sogar doch noch ein, zwei Stunden sehr unruhigen Schlaf.
In Chumphon angekommen bin ich gar nicht so müde, das Adrenalin der ungewohnten Reise hält mich wach. Ich hole mein Rad aus dem Frachtwaggon, die Luft ist schwer von Feuchtigkeit, mein Fahrrad ist richtig nass. Ein paar andere Mitreisende steigen auch aus. Sie werden vom Fährunternehmen in Pickups zum Hafen transportiert. Für mein Fahrrad und mich ist natürlich kein Platz. Aber das war zu erwarten. Ich spreche kurz mit dem Angestellten. Der Preis für die Fahrt ist mit 33 € teurer als erwartet. Vor allem für das Rad nehmen sie fast genauso viel Geld wie für mich. Der Vorschlag, einfach am Abend die Nachtfähre zu nehmen, überzeugt mich aber auch nicht wirklich. Dadurch würde ich einen Tag verlieren. Bevor ich mir über den Preis der Fähre Gedanken mache, muss ich sie jedoch erstmal bekommen. Sie fährt in weniger als zwei Stunden ab und ich muss noch 26 Kilometer bis zum Anleger fahren. Ist aber kein Problem, und keine Stunde zehn später stehe ich am Pier. Unterwegs gab es noch von einem Straßenstand ganz frische warme Donuts, und ich bin Zeuge, wie sich der neue Tag durch die Dunkelheit anbahnt. Es könnte alles schlimmer sein.
Auf dem Boot geht dann final die Sonne auf. Ich bin der einzige mit einem Fahrrad, und trotz Diskussionsversuch ließ sich nichts am Preis für das Fahrrad machen. Ich hake das Ganze ab. Viel zu sehr freue ich mich auf die Insel und das Tauchen. Ich schaue freudig auf das, was kommt, gleichzeitig ziemlich konzentriert auf den Horizont, weniger wegen meiner Erwartungen, sondern wegen des Seegangs. Ein paar anderen Passagieren geht es schon gar nicht mehr so gut, bei mir ist es noch okay zum Glück, aber sehr viel fehlt auch nicht mehr.
Auf der Insel angekommen bin ich froh über den festen Boden. Die Überfahrt war nur ein Vorbote für das, was in den nächsten Tagen noch kommen wird. Erstmal gehe ich aber zum Tauchshop, melde mich an und kann direkt mein Bett im angeschlossenen Hostel beziehen. Ich habe Glück, ursprünglich hätte ich eine Nacht auf einer Couch verbringen müssen, weil das Hostel ausgebucht war, aber jemand hat seinen Aufenthalt storniert. Es geht direkt positiv weiter. Ein Frühstück später kann ich direkt meinen Auffrischungskurs beginnen. Dabei lerne ich Rory einen kanadischen Tauchlehrer kennen. Wir haben viel Spaß. Später finde ich heraus, ich war sein erster richtiger Kunde nach dem Abschluss des Instructorscheins. Davon habe ich aber nichts gemerkt. Und da auch er und seine Freundin neu auf der Insel sind, verbringen wir die nächsten Tage noch viel Zeit zusammen.
Das Tauchen ist direkt wieder so klasse wie früher, ich komme schnell rein. Eigentlich brauchte ich nur eine Auffrischung der Zeichen unter Wasser. Am Ende werde ich sogar noch für meine Tarierung gelobt, und durch das Radfahren ist mein Luftverbrauch sehr gut, sodass Rory die Länge des Tauchgangs an seinen Vorrat anpassen muss. Mit neuem Selbstvertrauen geht es am nächsten Tag in den ersten Kurs. Mein Ziel war eigentlich der Wracktauchkurs. Als Zwischenschritt wollte ich lernen, in der Sidemount-Konfiguration zu tauchen. Dabei hat der Taucher nicht wie sonst eine Flasche auf dem Rücken, sondern jeweils eine Flasche seitlich am Körper. Dadurch ist der Luftvorrat größer und für Engstellen, wie sie in Wracks oder Höhlen vorkommen, ist das Profil des Tauchers kleiner. Es ist ein interessanter aber fordernder Kurs, alles ist plötzlich wieder anders. Die Tarierung funktioniert nicht mehr so wie früher und das Gewicht, das nicht mehr wie vorher in einem Gürtel um die Hüfte ist, rutscht auf meinem Rücken umher. Dadurch kippe ich permanent nach rechts. Das Schlimmste ist aber die Fixierung der Flaschen mit Gummibändern. Zuerst werden sie in zwei Metallringe geklippst, danach müssen aber zwei sehr starke Gummis um das Ventil gezogen werden. Das Ganze passiert aber erst im Wasser. Bei dem Wellengang und Flaschen, die überall hinwollen, aber nicht an meine Seite, ist das aber wirklich schwierig. Auch am zweiten Tag finde ich das Anziehen doof, aber das Gefühl für die zwei Flaschen wird immer besser und am Ende ist es gar nicht so anders als das Standardsetup. Wir machen eine Menge Übungen, beispielsweise wie man seinem Buddy Luft gibt, wenn er Probleme mit seiner Versorgung hat. Der Prozess ist aber gar nicht so einfach. Beim normalen Aufbau gibt es dafür extra einen dedizierten Schlauch. Beim Sidemount-Aufbau gibt es für jede Flasche nur ein Atemgerät. Die rechte Flasche hat einen längeren Schlauch, um es weiterzugeben. In den ersten Tauchgängen wäre mein Buddy jedes Mal ertrunken, weil ich nicht schnell genug den passenden Schlauch gefunden habe. Plötzlich hängt viel mehr Equipment an einem herum, und dann in einer Stresssituation noch im Kopf zu behalten, welches Gerät man im Mund hat und was man jetzt weitergeben muss, ist nicht so einfach. Nach genug Übung, geht aber auch das in Fleisch und Blut über. Meine Instructorin Julia ist Powerfrau und eine großartige Trainerin. Eine weitere Übung ist ein kaputtes Atemgerät, aus dem die Luft ungebremst strömt. Das Vorgehen ist dabei, weiter aus dem Gerät zu atmen, parallel die Flasche zu drehen und danach auf das andere Gerät zu wechseln. Beim ersten Versuch fehlt mir noch das Gefühl, die Intuition genau zu wissen, was ich mache. Das Atemgerät der linken Seite ist immer mit einem Gummi um den Hals befestigt. Das der rechten Seite wird nur angeklippst. Ich drehe mir die Luft an der rechten Flasche aus und suche danach nach dem angeklippsten Atemgerät, obwohl ich das gerade im Mund habe und eigentlich auf das um meinen Hals wechseln müsste. Ich probiere ruhig zu bleiben, obwohl ich nicht mehr atmen kann, und suche meinen Körper ab. Klippse verschiedene Sachen an und ab, aber finde ich nichts. Julia schwebt schwerelos vor mir im Wasser und schaut zu, wie ich langsam hektischer werde. Natürlich finde ich nichts, inzwischen schreit in mit der Instinkt zu atmen, aber es kommt nichts. Julia wartet noch einen weiteren Moment und zeigt mir dann das richtige Atemgerät um meinen Hals, stopft es mir in den Mund und lässt es mit einem Knopf aus der Außenseite mit Luft durchpusten. In meinen Lungen ist keine Luft mehr übrig, um das Wasser aus dem Mundstück zu bekommen. Von daher bin ich sehr dankbar über ihre Hilfe. Normalerweise bekommt man das Wasser durch ein ordentliches Ausatmen heraus. Zum Glück gibt es noch die Purge-Funktion mit Knopf. Nach dieser Lektion wusste ich immer, welches Gerät ich gerade im Mund habe und wie wichtig es ist, die Ruhe zu bewahren und mehr als nur eine Problemlösung zu probieren.
Eben diese Ruhe sollte mir auch direkt beim nächsten Tauchgang helfen. Normales Tauchen hat immer Spaß gemacht, aber Tauchgänge in der Nacht, nur mit einer Taschenlampe sind nochmal ein ganz anderes Level. Deshalb war ich froh, dass am gleichen Abend noch ein Nachttauchgang angeboten wurde. Ich schließe mich einem Instructor und seiner Schülerin an. Auf dem Boot beim Check funktioniert mein Equipment ohne Probleme. Wie schauen uns noch aus dem Wasser an, wie die letzten Sonnenstrahlen verschwinden, und in der Dunkelheit der Nacht geht es hinab ins Meer. Wir sind gerade von der Leine weggeschwommen, an der wir abgetaucht sind, und auf 12 Metern. Als ich merke, wie plötzlich weniger Luft aus meinem Atemgerät kommt. Beim nächsten Atemzug kommt noch die Hälfte eines Atems heraus und danach kommt nichts mehr. Eigentlich kommt solch ein Szenario nie vor, das Equipment wird regelmäßig gewartet und kontrolliert. Jetzt ist es mir aber passiert. 12 Meter sind nicht super tief, aber tief genug, dass man nicht mal eben auftauchen kann. Der nächste Atemzug muss also von wo anders kommen. Zum Glück bin ich durch die Übungen heute Vormittag mental vorbereitet. Mit der Taschenlampe kann ich die Aufmerksamkeit des Tauchlehrers weiter vorne auf mich lenken und ihm schon von unterwegs das Zeichen für keine Luft geben. Ich bekomme sein zweites Atemgerät und die Situation ist wieder im Griff. Wir testen nochmal mein Equipment. Nach etwas Zeit gibt es wieder genug Luft für ein paar Atemzüge, aber danach tritt das gleiche Problem wieder auf. Wir brechen den gerade erst begonnenen Tauchgang ab und gehen zurück auf das Boot. Ich wechsle das Atemgerät aus und danach können wir den Tauchgang nochmal in Ruhe neu starten. Der Instructor hat gesagt: Er war erst ziemlich müde, jetzt ist er aber hellwach. Der zweite Tauchgang läuft dann aber problemlos ab. Nachts verwandelt sich die Unterwasserwelt. Die meisten Fische schlafen und sind versteckt. Dafür kommen plötzlich die anderen nachtaktiven Lebewesen hervor. Durch die Dunkelheit fühlt es sich an, als würde man durch das Weltall fliegen, ein ganz erhabenes Gefühl.
In den letzten Tagen wurde der Wellengang immer schlimmer. Am zweiten Tag haben wir einmal die beiden Tanks auf dem Boot angezogen, den gegenseitigen Check auch auf dem Boot gemacht und nicht wie sonst im Wasser. Durch die Bewegung und meine Konzentration auf das Anziehen wird mir schnell ziemlich schlecht. Ich probiere den Check möglichst schnell hinter mich zu bringen, nur um vom Boot herunterzukommen. Es fehlt absolut nicht mehr viel, dass ich mich über die Reling übergebe. Später hören wir Horrorgeschichten von anderen Fährfahrten, auf denen sich der Großteil der Passagiere übergeben hat. Das Ganze gipfelt darin, dass eine Fähre sinkt. Ich erzähle zu Hause niemandem etwas davon und warte lieber, bis ich das kundtue. Laut den Leuten im Diveshop, war die Fähre aber alt und es wurde sich ohnehin gefragt, warum sie noch fährt. An besagtem Tag haben alle anderen Fährunternehmen ihre Fahrten gecancelt, nur dieses eine nicht. Glücklicherweise ist niemand zu Schaden gekommen, aber alles an Gepäck ist verloren gegangen. Im Diveshop waren schon die Koordinaten des Wracks bekannt. Später gibt es Bilder auf Instagram, dass in einer Expedition von ihnen eine Vielzahl von Alkoholflaschen für verschiedene Bars auf der Insel geborgen wurden.
Durch das schlechte Wetter mit den hohen Wellen können die Rauchboote nur eine begrenzte Auswahl an Tauchorten anfahren, die von der Insel etwas abgeschirmt werden. Diese sind aber alle weder besonders tief, noch liegen dort Schiffswracks. Mein Wrackkurs fällt also aus. Auch die Alternative, einen Kurs, der befähigt, tiefer zu tauchen, ist nicht möglich. Die letzte Alternative ist eine Ausbildung zum Rettungstaucher, die ich eigentlich eh machen wollte, als ich von zu Hause losgefahren bin. Vor Ort reizten mich dann die anderen Möglichkeiten doch irgendwie etwas mehr. Da es aber ein sinnvoller Kurs ist, der für viele Vorkommnisse und Situationen Handlungsweisen gibt, ist er definitv sinnvoll. Außerdem habe ich keine wirkliche Alternative und mein Geld für Spaßtauchgänge an den immer gleichen Tauchplätzen auszugeben wollte ich auch nicht.
Der Lehrgang beginnt mit einem Erste Hilfe Kurs und einer Menge Theorie, die gelernt werden muss. Ich fühle mich etwas an meine Unizeit erinnert. Aber die Auffrischung war durchaus sinnvoll. Darauf folgen zwei Tage mit praktischen Übungen. Schon die Tage davor musste ich sehr langsam auftauchen, da meine Ohren etwas Probleme gemacht haben. Zum Druckausgleich wird beim Abtauchen zusätzliche Luft in das Mittelohr gedrückt. Beim Auftauchen passt sich der Druck im Ohr dann eigentlich automatisch an, ohne dass der Taucher etwas tun muss. Bei mir hat sich aber ein so genannter „Reverse Block“ gebildet. Dabei kann der Druckausgleich normal vorgenommen werden. Anders herum baut sich der Druck aber nur sehr langsam oder gar nicht ab. Durch ganz langsames Auftauchen kann man es etwas abmindern, aber schmerzen tut es trotzdem.
Beim ersten Tauchgang des Rettungstauchgangs machen wir eine Übung, bei der ein Taucher ohne Luft an die Oberfläche gebracht werden soll. Der Aufstieg ist zu schnell für mich. Mein Ohr tut schon etwas weh und eigentlich will ich auch nicht nochmal hinab, um das Ganze mit getauschten Rollen zu wiederholen. Irgendwie gehe ich dann doch nochmal runter und das war ein Fehler. Nach dem zweiten Auftauchen habe ich die übelsten Kopfschmerzen, die ich je hatte, und etwas Blut in meiner Spucke. Den nächsten Tauchgang lasse ich aus.
Glücklicherweise ist der nächste Tag Weihnachten bzw. schon der 25. und es wird eh nicht getaucht. Stattdessen gibt es ein großes argentinisches Grillen im Diveshop. An dem deutschen Heiligabend war ich mit Rory und Marina ganz entspannt Abendessen, wir haben viel geplaudert und gelacht. Ein ganz anderes Weihnachten, aber trotzdem schön. Nur auf große Parties wollte ich mit meinem Ohr nicht gehen.
Nach dem Tag Pause ist das Ohr nicht 100 % gut, aber es reicht für einen Tauchgang. Das ist genug, denn statt eines Zweiten machen wir nur Übungen über Wasser. Wenig überraschend ist es wirklich anstrengend, einen bewusstlosen Taucher im Meer zu beatmen, ihn zum Boot zu ziehen und gleichzeitig seine Ausrüstung auszuziehen. Im Gespräch fällt auf, dass mir nur das Onlinematerial für den Erste-Hilfe-Kurs, aber nicht für den Rettungskurs freigeschaltet wurde. Es gibt also noch eine Menge Theorie für mich zum Aufarbeiten. Am nächsten Tag gibt es die finale Prüfung, bis dahin muss ich das umfangreiche Programm durchgearbeitet haben. Zum Glück bin ich ein schneller Leser. Alles funktioniert gut und auch die Prüfung läuft gut ab. So schließe ich trotz der Ohrprobleme meine Ausbildung ab und bin jetzt stolzer Rettungstaucher. Gleichzeitig halten mich die Ohrprobleme davon ab, noch mehr Geld zu verpulvern.
Ein letzten Abendessen mit Rory und Marina, dann bereite ich meine Abfahrt von der Insel vor. Auch hier stehe ich vor unerwarteten Problemen. Eigentlich dachte ich, könnte ich wie auf der Hinfahrt einfach so ein Fährticket buchen. Im ersten und größten Reisebüro folgt die Ernüchterung. Die Speedfähren sind für die nächsten zwei Wochen ausgebucht. Die Alternative ist die Nachtfähre, nur damit ist es quasi nicht mehr möglich, für Neujahr in meiner geplanten Stadt in Malaysia zu sein. In den anderen Reisebüros bleibt das Bild das gleiche, alles ausgebucht. Aber ich bekomme den Tipp, einfach am Morgen zum Fähranleger zu gehen und nach einem Ticket zu fragen. Ich packe mein Fahrrad vor, weil die Fähre schon um 7 fährt und ich eine halbe Stunde früher dort sein soll. Danach geht es ins Bett.
Es war eine besondere Zeit auf Koh Tao. Ein persönliches Highlight auf der Reise, auf das ich mich seit der Abfahrt von zu Hause gefreut hatte. Aber eigentlich träume ich schon viel länger davon. Tauchen ist in mein Leben gekommen, um zu bleiben, und ich freue mich schon auf die nächste Möglichkeit. Jetzt geht es erstmal auf die letzten Kilometer meiner Reise, dem Endspurt durch die bekannten Gefilde in Malaysia. Ich bin gespannt, was die letzten Wochen noch für mich bereit halten.

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