Wie am vorherigen Morgen kommt unser Gastgeber um 7 Uhr in unser Zimmer schaltet das Licht an und fängt an Frühstückssachen auf den Tisch zu stellen. Immerhin verrückt er ihn diesmal nicht. Wir geniesen ein tolles Frühstück, danach haben wir noch einiges zu erledigen bevor wir los können. Wir suchen noch nach einer SIM-Karte die besser auf dem bevorstehendem Stück funktioniert, außerdem war unsere Einkaufstour trotz überquellender Taschen nicht komplett erfolgreich. Kakao und Honig fehlen uns noch. Beides sollte ich nicht mehr bekommen, realistisch gesehen hätte es aber eh nicht mehr gepasst. In Khorog gibt es ein sehr beliebtes Café, der Kaffee muss richtig gut sein, die Kuchen sind auch sehr gut. Ich habe es leider nicht geschafft ein Stück Käsekuchen zu erwischen, der Schokokuchen ist aber auch sehr gut. Wir sitzen noch einmal in Ruhe dort, ich lade Musik, Podcasts und die drei ??? Hörspiele herunter, in der nächsten Zeit kann ich nur noch die offline Sachen hören. Selbst mit der anderen SIM-Karte wird der Empfang sehr schlecht sein. Dadurch wird das Erlebnis Pamir Gebirge aber bestimmt noch etwas intensiver. Ich probiere bevor wir losfahren noch meine Postkarten zu verschicken, Google zeigt mir den Weg, es sieht alles etwas seltsam aus. Vor Ort bestätigt man mir, dass ich richtig sei, Postkarten könnten sie aber nicht nach Deutschland verschicken. Die anderen beiden warten schon an unseren Rädern draußen, groß Zeit für weiteres Suchen bleibt mir also nicht. In der Touristeninformation wurde gesagt, Briefmarken kaufen wäre kein Problem. Am Ende bin ich etwas gefrustet, gestern hatte ich anderthalb Stunden vor der Touristeninformation gewartet um die Karten überhaupt zu bekommen.
Unsere Räder sind nach den riesen Einkäufen super schwer, schon das reine Schieben aus dem Hof des Gasthauses ist beunruhigend. Aus Khorog heraus geht es ordentlich bergauf, es fühlt sich an als würden wir einen Anker hinter uns her ziehen. Wir kommen kaum voran und alle sind am Ende außer Atem. Bergab sind wir aber trotzdem langsamer, die Angst um die Räder ist zu groß. Immerhin ist die Straße aus Khorog heraus nicht so schlimm, im Vergleich zu den Zuständen, die wir die letzten Tage ertragen mussten und so kommen wir gut voran.
Unser spätes Losfahren ist heute nicht schlimm, wir haben nur 42 Kilometer zu fahren. Das Ziel sind heiße Sulfur Quellen in den Bergen. Dafür müssen wir nur 6 Kilometer von unserer Route abweichen. Wir machen noch eine Pause vor dem Anstieg, ich schmiere mich beim Versuch, Brot mit Olivenöl zu essen ordentlich mit Öl ein. Es wird alles irgendwie später als geplant und wir beeilen uns, da wir noch im Sonnenschein schwimmen gehen wollen. Oben angekommen sind wir überrascht über die dichte Bebauung um die Quellen herum, Zelten ist hier nicht möglich. Also suchen wir ein Hotel, werden auch schnell fündig und können für 3€ pro Person das Zimmer beziehen. Unsere Räder stehen sicher und so geht es für uns direkt zu den Quellen. Es gibt unterschiedliche Badezeiten für Frauen und Männer. Jack und ich haben Glück es ist gerade Männerzeit und wir können in das Außenbecken. Drum herum sind interessante Steinformationen, die sich durch die Mineralien im Wasser gebildet haben. Das Wasser selber ist super warm, nach dem Tag auf dem Rad ist es sehr angenehm. Auch die Temperatur passt perfekt, es ist gut dass die Sonne nicht mehr scheint, so gehen wir leicht kalt in das warme Wasser, ein Traum. Aus einer Rinne fließt das heiße Wasser aus dem Boden in das Becken, es ist zu heiß um es anzufassen, man verbrüht sich fast die Hand. Jack und ich bleiben lange im Wasser und planen umgeben von nackten älteren Tadjiken, wo wir die nächsten heißen Quellen auf unserer Reise finden können.
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