Viel zu früh klingelt mein Wetter, trotzdem war die Nacht deutlich erholsamer als die Letzten. Ich schaue aus dem Zelt vom angekündigten halb 6 aufstehen und schwimmen gehen sehe ich draußen nichts. Genauso wie der Sonnenaufgang, den wir für genau von unserem Platz aus sichtbar vorher gesagt hatten. Ich verziehe mich also zurück in mein Zelt. Kurz darauf höre ich den Rest doch draußen. Beim Packen zeigt sich, während ich dachte sie schlafen, haben sie bereits alles innerhalb ihrer Zelte verpackt. Ich hänge also wie immer hinterher. Das Schwimmen am Morgen fällt aus, so warm finde ich es nicht.
Nur eine Viertelstunde hinter unserem Zeitplan fahren wir los. Das ganze hält zwei Kilometer bis Basil sich an Mülltonnen einen Platten fährt. Das Loch wird geflickt, aber irgendwie entweicht immernoch Luft. Wir fahren im Turbo Modus zum nächsten Kaffee, hoffen dass Basils reifen so lange noch Luft hält. Unter den kritischen Augen zahlreicher älterer griechischer Herren flickt Basil erneut seinen Schlauch. Das zweite Loch scheint noch eine Nachwirkung des großen Eisenstücks auf dem Ciro Trail zu sein.
Inzwischen springt auch meine Kette extrem auf dem großen Kettenblatt. Eine Messung mit Basils Lehre ergibt, dass sie schon ziemlich verschlissen ist. Das Problem scheint aber eher das große Kettenblatt zu sein, wirklich gut in Form sind die Zähne dort nicht mehr. Eine neue Kette habe ich noch in Thessaloniki gekauft. Ein Kettenblatt natürlich nicht. Ich lasse mir einen schlauen Trick einfallen und rotiere das Kettenblatt um einen Befestigungspunkt. Damit mache ich aber alles nur noch schlimmer. Ich muss sehr rund und gleichmäßig treten, Steigungen geschweige denn von einer Ampel losfahren geht kaum noch. Zum Glück habe ich zwei Kettenblätter an meiner Kurbel. In der letzten Stadt vor unserem angedachten Zeltplatz gibt es einen Radladen, er macht aber erst um 18 Uhr wieder auf. Zwei Stunden will ich nicht warten und danach noch 20 km fahren. Also verschiebe ich das Problem auf den nächsten Tag.
Der gesamte Tag verläuft frei von Komoot Specials, nur am Ende verfahren wir uns leicht. Dafür sehen wir an den Beton Wänden eines Kanals unglaubliche viele See Schildkröten. Sie sind jedoch sehr scheu. Bevor ich ein Bild machen kann, rutschen sie ins braune Wasser des Kanals und sind quasi unsichtbar.
Ich dachte gestern schon der Platz wäre unschlagbar, aber der heutige legt noch ein gutes Stück drauf. Wir schlafen unter Bäumen direkt am Strand. Diesmal aber ohne große Steine, sondern mit perfektem Sand. Es ist ein langer Strand, als wir in unsere Zelte gehen ist niemand mehr hier. Nur ein paar Hunde streunen herum, sie sind aber Menschen gewöhnt. Im Gegenteil sie kommen uns sehr sehr nah, wollen gefüttert werden. Ich habe nichts für sie, wüsste aber auch nicht was überhaupt gut für sie wäre. Mit frischen Getränken genießen wir die Sonne. Auch die Mücken Anzahl ist hier geringer. Am liebsten würde ich noch tagelang hier bleiben.
Zurück zum Anfang