Unruhig habe ich diese Nacht geschlafen. Die Unsicherheit ob und wann das zweite Paket dass noch kommen sollte in der Packstation ankommen würde und die ungeklärte Frage wo ich am Abend schlafe ließen mich nicht zur Ruhe kommen. Das schlimmste war, nicht direkt losfahren zu können, sondern bis Mittags warten zu müssen um an das Paket zu kommen. Trotzdem mache ich entspannt, bringe ein Paket mit Dingen die ich nicht brauche zur Post (fast 3,5 kg) und esse Frühstück. Der angebliche Zucker der mir im Hostel gegeben wurde, war in Wahrheit Salz und machte meinen Tee nicht besser. Irgendwann breche ich auf, das Wetter ist zu gut um im Hostel sitzen zu bleiben. In der Sonne warte ich auf das Paket. Es kommt früher als gedacht und endlich kann ich los. Die Berge sind wunderbar und ich genieße die Ausblicke. Auch das Wetter bleibt stabil. Der Tag schreitet immer weiter voran und erst spät realisiere ich dass kurz vor Ende der Tagesetappe mit dem Fernpass mein erster Alpenpass und nochmal eine ordentliche Steigung auf mich wartet. Über schöne Schotterpisten fahre ich lange bergauf. Eine gute Aussicht, ergibt sich mir durch den Wald aber nicht. Außerdem sehe ich viele potentielle Plätze für mein Zelt, das Wetter soll in der Nacht aber nicht gut werden, daher möchte ich Zelten in den Bergen und dann noch so hoch eher vermeiden. Kurz vor dem Erreichen des höchsten Punktes des Passes fängt es auch prompt an leicht zu regnen. Ein Blick in das Tal aus dem ich komme verheißt ebenfalls nichts gutes. Ich sollte mich besser beeilen. Nach dem Ende der Steigung fahre ich ein gutes Stück ab, nur um direkt wieder hoch zu fahren und an die eigentliche Passstation zu kommen. Eigentlich hatte ich eins der typischen Schilder erwartet, da ich aber über Mountainbikewege gefahren bin habe ich es wohl verpasst. Die Tropfen haben wieder aufgehört und ich entscheide mich vor der Abfahrt nochmal meine Bremsen nachzustellen, die ersten zwei Wochen mit Gepäck haben schon für guten Verschleiß der Beläge gesorgt. Die anschließende Abfahrt ist ein Traum. Technisch nicht anspruchsvoll und auch beladen sehr gut zu fahren. Unten angekommen entschließe ich mich auf gut Glück bei einem Gasthaus zu klingeln und werde obwohl erst im Mai geöffnet werden soll aufgenommen. Das Zimmer ist preiswert und ich versichere dass das fehlende Frühstück kein Problem ist, solange ich ein Dach über dem Kopf habe.
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