Gut erholt nach einem Ruhetag starte ich in den Tag. Die Nacht wurde etwas unterbrochen, da mein Zimmernachbar im Hostel schon früh aufstehen musste. Lustiger Zufall, er ist Amerikaner und Vizevorsitzender des Triathlon Clubs seiner Universität. Gerne hätte ich mich noch länger mit ihn unterhalten, aber er will früh schlafen gehen. Ich weiß dass ich mich nicht zu beeilen brauche, das Paket wird vorraussichtlich eh erst am Freitag in Füssen ankommen. Die 80 Kilometer bis zu meinem Warmshowers Host vergehen aber sehr schnell, was sowohl an der abwechslungsreichen Strecke als auch an meiner zurückkehrenden Form liegt. Ich habe noch Maultaschen vom Vorabend übrig, die ich in der Sonne sitzend nach einem Anstieg genieße. Der Wind sorgt jedoch trotzdem dafür dass mir schnell kalt wird. Ich vergleiche mein Temperaturgefühl mit dem vor der Reise und mir fällt auf, dass ich etwas abgestumpft bin. Kaum verwunderlich nach den ersten Tagen. Gleichzeitig fallen mir die Anstiege immer leichter und auf den letzten Kilometern zum Host kann ich sogar nochmal richtig drücken. Was richtig Spaß macht. Am Abend lerne ich die ganze Familie inklusive Großeltern kennen und es werden gegenseitig verschiedene Anekdoten erzählt. Abschließend werde ich noch gnadenlos im Kartenspiel abgezogen, aber das ist in Ordnung. Es kann ja auch nicht immer gut laufen. Meine Vorfreude auf die Alpen wächst, vorallem da ich sie heute schon am Horizont sehen konnte. Ich bin sehr gespannt, aber auch etwas nervös. Morgen geht es nach Füssen und danach beginnt das Abenteuer Alpen.
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